Im Zeichen des Förderturms

Update: 29.10.2009:
Bergbau-Ambiente beim Herbstwaldlauf

 

Beim 37. Bottroper Herbstwaldlauf wird in diesem Jahr zum 10. mal auch der Ultramarathon über 50 Kilometer auf dem Gelände der, noch fördernden, Schachtanlage Prosper-Haniel gestartet. Bergmännisches Ambiente erwartet die Teilnehmer und Angehörigen bereits bei der Anreise, ist der Förderturm der Zeche doch schon weithin von der Autobahn aus zu sehen.
 
Vorbei an der Pförtnerloge geht es zur Anmeldung in der Pausenhalle, dort werden bereits früh morgens belegte Brötchen und warme Getränke gereicht. Fast 120 Vereinsmitglieder von Adler-Langlauf Bottrop sorgen für einen reibungslosen Ablauf der im Ruhrgebiet einzigartigen Veranstaltung. Umkleiden sind für die Frauen in den Kauen (Waschräumen) der Steiger (Vorarbeiter), die Männer ziehen sich in der Gemeinschaftskaue der Bergleute um. Die Kleiderkörbe hängen dort unter der Decke und werden mit langen Ketten zum Befüllen herab gelassen. Der ein oder andere „Schwatte“ (so nennt man die „Kumpel“ nach absolvierter Schicht), teilt die garantiert immer heißen Duschen mit den Aktiven.
 
Nach dem Start auf dem Gelände der Schachtanlage geht es für die Aktiven auf die Distanzen über 6,8 / 10 / 25 oder 50 Kilometer. Die “Sprintstrecke“ umrundet dabei das Haldenbauwerk „Schöttelhalde“. Die 10 Kilometer führen über gut markierte Wege durch das Naherholungsgebiet des Ruhrverbandes. Die langen Kanten (beim Ultra wird die 25-Kilometer-Runde zweimal absolviert) bieten den Aktiven einen Einblick in die abwechslungsreiche Landschaft der Kirchheller Heide.
 
Bildergalerie
Das durch Bergsenkungen wellige Profil entlang künstlicher Baggerseen mit großen Vogelschutzgebieten, durch Misch- und Birkenwälder sowie weitläufigen Heideflächen lässt alljährlich die teils weitangereisten Läuferinnen und Läufer erstaunen – stellen sich viele den „Kohlenpott“ doch immer noch rußig, staubig und eintönig vor.
 
Und wenn nach absolviertem Lauf die Zielverpflegung (vom Tee, über alkoholfreiem Bier bis hin zu Kotelett und Würstchen) sowie die Fans warten, kann man schon auf den Gedanken kommen: „Innen Ruhrpott - isset richtich schön.“
 

(Text/Foto: Adler Langlauf Bottrop, Christoph Voegelin)