Das Orgateam des SV Haldern Lauftreff schreibt :
Er ist als Großveranstaltung einzustufen und die Gesundheit geht vor.
In der letzten Woche hielt das Organisationsteam für den Halderner Volkslauf eine Videokonferenz ab, in der beschlossen wurde, was eigentlich nicht wirklich noch zur Beschlussfassung anstand. Die "Hölle von Haldern", wie der Volkslauf gerne genannt wird, wird 2020 kalt bleiben, denn mit rund 1.000 Startern zuzüglich Besucher und Helfer wird der Halderner Volkslauf als eine Großveranstaltung einzustufen sein, die das Land Nordrhein-Westfalen in Corona-Zeiten bereits bis August untersagt hat.
Es gab Überlegungen, die Teilnehmerzahl auf deutlich unter 1.000 zu begrenzen und mögliche Kontakte im Lindenstadion zu vermeiden, indem z. B. die Startnummern vorab zugeschickt werden, am Veranstaltungstag keine Nachmeldungen möglich sind, dass zu jeder Strecke zeitlich versetzte Starts in kleinen Gruppen erfolgen oder dass die Umkleiden und Duschen nicht genutzt werden dürfen. Solche und weitere hygienische Schutzmaßnahmen hätten in ein Konzept zum Infektions- und Gesundheitsschutz einfließen können. Jedoch sind konkrete behördliche Auflagen noch gar nicht bekannt, sodass über so einem Konzept stets das Damoklesschwert schweben würde, dass die örtlichen Behörden den Volkslauf letztlich nicht genehmigen würden. "Wir machen uns keine Illusionen," erläutert Mike Hockert vom ausrichtenden Lauftreff des SV Haldern. "Eine effektive Kontaktvermeidung im Stadion und auf der Strecke um das Reeser Meer können wir kaum sicherstellen." Und so musste das Organisationsteam leider die Vernunft siegen lassen und den Halderner Volkslauf absagen. Bei den Planungen steht die Gesundheit der Läufer, Besucher und Helfer an erster Stelle. Die Entscheidung fiel sehr schwer, aber der Volkslauf ist in diesen Zeiten nicht so wichtig sein, als dass man eventuell Menschenleben dafür riskiert.
"Für eine Verlegung in den Herbst müsste sicher sein, dass Großveranstaltungen dann wieder möglich sind."
Manche Veranstalter versuchen, Ersatztermine im Herbst zu finden. Doch an den Wochenenden sind schon sehr viele Laufveranstaltungen, zu denen man dann in Konkurrenz gehen müsste. Und aktuell kann niemand vorhersehen, ob bis dahin das aktuell geltende Kontaktverbot der Coronaschutzverordnung NRW entsprechend gelockert sein wird. "Für eine Verlegung in den Herbst müsste sicher sein, dass Großveranstaltungen wie unser Volkslauf dann auch wirklich wieder möglich sind," so Mike Hockert. "Die bis zur Absage angefallenen Fixkosten tun uns sehr weh, werfen uns aber noch nicht um. Jedoch können wir nicht das Risiko eingehen, so einen Verlust zweimal tragen zu müssen." Die angemeldeten Läufer werden kurzfristig kontaktiert, um ihnen die Startgebühr zu erstatten. Dabei wird aber jeder die Möglichkeit haben, auf die Erstattung zu verzichten. Im Halderner Lauftreff hofft man nun, vielleicht dadurch so nah wie möglich an die "Plus-Minus-Null" heranzukommen. Doch die Planungen gehen schon ins nächste Jahr; der 18. Halderner Volkslauf wird am 27. Juni 2021 stattfinden.
Aktuell läuft virusbedingt bereits ein weiteres, kurzfristig umgeplantes Projekt des Halderner Lauftreffs. Gut 30 Leute beteiligen sich am Online-Kurs für Laufanfänger und Wiedereinsteiger. Bislang haben sich nur wenige abgemeldet, weil sie die derzeit nicht mögliche persönliche Betreuung vermissen. Doch über die sozialen Medien lässt sich dennoch viel Begeisterung der Teilnehmer herauslesen. Insbesondere in der WhatsApp-Gruppe werden reichlich Erfahrungen getauscht, Geschichten erzählt, erklärende Videos geladen, Fragen gestellt und beantwortet. "Wer weiß, was noch möglich wird," schmunzelt Mike Hockert, "wenn bis Ende Juni die Maßnahmen wieder einen Aufenthalt mit mehr als zwei Personen bei entsprechender Abstandhaltung erlauben sollten, könnten wir ja mit den Kursteilnehmern eine Art "Mini-Volkslauf" machen und in kleinen Gruppen auf die 5-Kilometerstrecke gehen."